Der NATO-Generalsekretär Mark Rutte hat angekündigt, dass die NATO eine neue Initiative starten wird, um ihre östliche Flanke zu schützen, nachdem Russland angeblich zielgerichtete Luftangriffe auf polnisches Territorium durchgeführt hat. Rutte gab dies in einer Pressekonferenz mit dem Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa, Alexus Grynkevich, bekannt, wie DW berichtet und albinfo.ch weitergibt.
Im Rahmen der Operation “Eastern Sentry” (Ostwache) werden zusätzliche Fähigkeiten für die Luftüberwachung und -verteidigung aktiviert. Im Gegensatz zu bisherigen Operationen, wie z.B. gegen russische Drohnen, werden zukünftige Operationen unter einer integrierten Kommandobehörde durchgeführt – nicht mehr durch separate nationale Aktionen, die koordiniert werden müssen. Einige NATO-Staaten, darunter Deutschland, haben zusätzliche Mittel zugesagt. Die deutsche Armee wird in Zukunft vier Kampfjets “Eurofighter” für die Luftüberwachung über Polen bereitstellen. Frankreich wird drei Kampfjets “Rafale” und Dänemark zwei F-16-Jets und ein Fregattschiff bereitstellen.
Gezielte Luftangriffe?
Am Dienstag (10.09.2025) gleichzeitig mit einem russischen Angriff auf die Ukraine drangen zehn russische Drohnen des Typs “Shahed” in die polnische Luft über Polen ein. Einige davon wurden abgeschossen.
Westliche Politiker behaupten, dass die Luftangriffe nicht nur ein Unfall waren. Es ist jedoch noch unklar, ob die Drohnen programmiert waren, um Ziele in NATO-Territorium zu zerstören, oder ob sie nur als Provokation oder um die Luftverteidigung zu testen. Polen hat nach eigenen Angaben genügend Informationen, um zu beweisen, dass Russland vorsätzlich handelte.
Im Luftschutz, so berichtet die NATO, wurden am Dienstag neben den polnischen F-16-Jets auch niederländische F-35-Jets, italienische Kampfjets und deutsche Patriot-Systeme aktiviert. Außerdem wurde ein spezieller AWACS-Jet für die Luftüberwachung eingesetzt.