Der Kantonrat der Schweiz hat eine Volksinitiative für eine subventionierte Kinderbetreuung abgelehnt, jedoch eine mildere Alternative angenommen, wie die SRF, die Sendung von albinfo.ch, berichtet.
Die Initiative, die von den Sozialdemokraten, den Grünen, der Zentrumpartei, den Liberalen und den Gewerkschaften unterstützt wird, hätte jedem Kind von drei Monaten bis zum Ende der Primarschule das Recht auf eine umfassende Kinderbetreuung eingeräumt. Die Elternbeiträge wären auf 10 Prozent des Einkommens begrenzt, während die Bundesregierung zwei Drittel des zusätzlichen Gesetzesprojekts übernehmen würde. Der Bundesrat und das Parlament lehnten den Plan ab, als auch die erste Kammer ihn in dieser Woche debattierte.
Stattdessen bevorzugten die Senatoren einen Gegenvorschlag, der nun dem Nationalrat, dem Parlament der Schweiz, zurückgegeben wird. Die Konservativen sahen den vorgesehenen Bundesbeitrag in der Initiative als zu hoch an, da die kantonalen Schemata bereits weit genug gehen. Die Rechte argumentierten, dass der Gegenvorschlag nicht so weit geht, um die Bedürfnisse der Familien zu erfüllen.
Beide Kammern sind sich einig, dass die Eltern eine Entlastung von den Kosten der Kinderbetreuung benötigen. Die Diskussion dreht sich jedoch um die Höhe des Bundesbeitrags und die Verteilung der Mittel. Der Bundesrat bevorzugt einen Ausgabenrahmen von nicht mehr als 100 Millionen CHF in den ersten vier Jahren, während die Mehrheit im Nationalrat die Hälfte dieses Betrags bevorzugt. Doch beide Kammern nähern sich einem Kompromiss.
Der Kern des Gegenvorschlags ist eine neue Gebühr für Eltern mit Kindern in Pflege, die von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Kantonen finanziert wird. Eltern von Kindern bis zum achten Lebensjahr würden mindestens 100 CHF pro Monat für eine institutionelle Betreuung in der Woche erhalten, mit 50 CHF zusätzlich für jede halbe zusätzliche Betreuungsstunde. Die Unterstützung wäre auch für Eltern in Ausbildung oder weiterführendem Bildungszugang verfügbar. Die Kantonen würden die Finanzierung wie bereits bei den Familienbeihilfen regeln. Die Vereinbarungen des Programms zielen darauf ab, Lücken im Angebot zu schließen und die Plätze für Kinder mit eingeschränkten Fähigkeiten zu erweitern.
Der Gegenvorschlag wird im Herbstsession des Nationalrats zurückgegeben. Der Parlament hat den Zeitraum für die Prüfung der Initiative um ein Jahr verlängert.