Die Vereinigten Staaten haben die Aussetzung des strategischen Dialogs mit dem Kosovo angekündigt, da sie die Handlungen und Erklärungen des amtierenden Ministerpräsidenten Albin Kurti als gefährlich betrachten. Die amerikanische Botschaft in Pristina teilte mit, dass die Haltung Kurtis gegenüber der Verfassungsgerichtsbarkeit und die dadurch entstandenen Spannungen den politischen Stabilität und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern beeinträchtigt haben, wie albinfo.ch berichtet.
Kurti wurde bereits von Anu Prattipati, der mit der Aufgabe betraut war, eine Erklärung abzugeben, aufgefordert, seine Rhetorik gegenüber den Justizinstitutionen einzustellen. Kurti und Vertreter der LVV haben die Verfassungskommission für ihre Entscheidung, den Aufbau des Parlaments vorerst bis zum 30. September zu blockieren, kritisiert.
Die Entscheidung der USA hat starke Reaktionen ausgelöst. Die Präsidentin Vjosa Osmani bezeichnete die Entwicklung als “besorgniserregend” und betonte, dass die Freundschaft mit Washington die Grundlage der kosovarischen Souveränität bleibt. Die Opposition hat die Aussetzung als den schwerwiegendsten diplomatischen Schlag seit 25 Jahren bezeichnet und die Absetzung der aktuellen Regierung gefordert.
Ähnlich sehen es auch zivilgesellschaftliche Organisationen, die diese Entwicklung als Alarmzeichen für die Zukunft des Landes betrachten. Die American Chamber of Commerce hat die Entscheidung als Hindernis für die wirtschaftlichen und diplomatischen Ambitionen des Landes bewertet.
Der strategische Dialog war für dieses Jahr geplant und sollte sich auf Bereiche wie Verteidigung, Energie und Wirtschaft konzentrieren. Bislang hat nur Nordmazedonien eine solche Vereinbarung mit den USA erreicht.