Der serbische Präsident Aleksandar Vučić bestritt, dass die geplante Militärparade in Belgrad nichts mit den aktuellen Protesten zu tun habe. “Es ist unser Wunsch, ein nationales Fest zu feiern und zu zeigen, wie sehr sich die Armee entwickelt hat”, sagte Vučić am 12. September. “Die Menschen sollen sehen, was wir in die Armee investiert haben und wie stark Serbien ist. Sie sollen sehen, dass sie sich sicher fühlen können.”
Die Militärparade, die “Kraft der Einheit” genannt wird, findet am 20. September statt. Sie kommt in einer Zeit, in der Serbien mit massiven anti-regierungsprotesten konfrontiert ist, die durch den Tod von 16 Menschen in einem Unfall in Novi Sad vor zehn Monaten ausgelöst wurden.
Ein Teil der Öffentlichkeit in Serbien ist von der Organisation der Militärparade enttäuscht, insbesondere von den Parteien der Opposition. Sie sehen darin, dass Vučić “die Macht demonstrieren” will, in einer Zeit, in der die Gesellschaft stark polarisiert ist.
Laut den Erklärungen der Regierungsvertreter ist die Parade jedoch ein Fest zum Nationalfeiertag, dem Tag der Einheit, Freiheit und des serbischen Nationalflaggs, der von Serbien und dem serbischen Entität in Bosnien und Herzegowina gemeinsam gefeiert wird.
Die Parade kommt auch in einer Zeit, in der in Bosnien und Herzegowina hohe Spannungen herrschen, nachdem die Republika Srpska den Beschluss des Zentralen Wahlkomitees abgelehnt hat, den Präsidenten der Republika Srpska, Milorad Dodik, abzusetzen.
Vučić sagte, dass die Parade bereits vor mehr als sechs Monaten geplant wurde und dazu dient, die Stabilität, Sicherheit und den Schutz Serbiens zu zeigen, sowie ein Signal gegen jeden möglichen Aggressor zu senden. “Ein solches Signal ist sehr wichtig in einer Welt, die von Unsicherheit, Chaos und allgemeiner Verwirrung geprägt ist”, sagte er.
“Diese anti-serbische Hysterie ist nichts Neues. Insbesondere die Angriffe von Menschen aus der Linken [in der Opposition], die sagen, dass dies die gleiche Armee ist, die in den Konflikten der 90er Jahre ihre Brüder getötet hat. Zunächst einmal sind diese junge Leute, und zweitens sind auch unsere Soldaten von einigen von denen getötet worden, die sie jetzt anpreisen”, sagte Vučić.
Er sagte, dass er “nicht viel” auf diese Kommentare gebe, aber fügte hinzu, dass er nicht glauben könne, dass jemand “so politisch analfabetisch” sei, um Hass gegen seine Armee zu zeigen, die ein respektiertes Institut in der Gesellschaft ist.
Serbien hat seit 2006 militärischen Neutralität erklärt, obwohl es von NATO-Mitgliedern umgeben ist, mit denen es im Rahmen des Partnerschaftsprogramms für Frieden zusammenarbeitet. Als Kandidat für die Europäische Union hat es auch enge Beziehungen zu Russland und China, von denen es auch Waffen kauft.
