Im Jahr 2024 wurden 35,5 Prozent aller Kreditanträge abgelehnt – ein höherer Prozentsatz als je zuvor, wie der Kreditvergleichsportal kreditvergleich.ch berichtet.
Laut dem Kreditvergleichsportal wurden mehr als ein Drittel aller Anträge für Verbraucherkredite abgelehnt.
Die Plattform stützt ihre Zahlen auf Daten der Schweizerischen Zentralstelle für Kreditauskunft (ZEK).
Sie zeigt, dass der Verbraucherkreditvolumen im Jahr 2024 auf etwa 4,15 Milliarden Franken angestiegen ist, während es im Vorjahr bei 4,79 Milliarden Franken gelegen hatte, wie The Local berichtet, wie albinfo.ch weitergibt.
Warum ist es schwieriger, Verbraucherkredite zu erhalten?
Die strengen Kreditvergabepraktiken sind die Hauptursache.
Insbesondere konzentrieren sich die Banken immer mehr auf die Minimierung des Risikos und haben eher die Tendenz, Anträge von Personen mit schlechten Kreditwerten oder “Kreditfähigkeit” (lesen Sie mehr über dies unten) abzulehnen – und es gab im Jahr 2024 mehr solcher Anträge, daher wurden weniger Kredite gewährt.
Wie funktioniert es?
Wie fast alles in der Schweiz, werden Verbraucherkredite durch Gesetze geregelt, in diesem Fall durch das Kreditverbrauchergesetz.
Es definiert einen Kredit als zwischen 550 und 80.000 Franken, “angeboten von kommerziellen Anbietern von Finanzdienstleistungen”. Höhere oder niedrigere Beträge unterliegen nicht dem Kreditverbrauchergesetz.
Wie in vielen anderen Ländern haben die Schweizer Banken strenge Kriterien, an die sie ihre Kreditvergabe anpassen. Schließlich möchte kein Finanzinstitut mit Personen handeln, die nicht vertrauenswürdig sind und ein Kreditrisiko darstellen.
Was bedeutet das genau?
Die ZEK betreibt eine zentrale Datenbank, in der nur Banken und Kreditanbieter Zugriff haben.
In der Hauptsache enthält die Datenbank Ihren gesamten Kreditverlauf, einschließlich des Kartkreditnutzungsverlaufs, Krediten, der Geschichte aller offenen oder abgelehnten Kreditanträge, Abhebungen von Konten und ähnlichen Informationen.
Allerdings enthält die ZEK nicht nur negative Informationen.
Wenn Sie sorgfältig sind, Ihre Rechnungen pünktlich zu bezahlen und keine Verzugszinsen zu zahlen, dann wird diese Information auch in der Datenbank gespeichert und kann Ihnen helfen, wenn Sie einmal einen Hypothekendarlehen oder einen anderen Kredit benötigen.
Schließlich, aber nicht weniger wichtig: Können Ausländer in der Schweiz einen Kredit erhalten?
Die Antwort ist ja, aber nur, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Zum Beispiel müssen sie Schweizer Bürger mit einer dauerhaften Arbeitsvertragsbeziehung und einem guten Lohn sein, eine Schweizer Bankkonto haben, eine gültige Aufenthaltsbewilligung (oft C oder B nach einem Jahr) und, ja, eine gute Kreditgeschichte.