Portugiesische Behörden haben bestätigt, dass die Abkoppelung der Kabelschiene zwischen zwei Wagen der Hauptgrund für den tragischen Zugunfall der “Gloria”-Bahn in Lissabon war. Bei dem Unglück kamen 16 Menschen ums Leben und etwa 20 weitere wurden verletzt.
Laut ersten Berichten verloren die Wagen nach nur sechs Metern Fahrt plötzlich die Gleichgewichtskraft der Kabelschiene. Die Sicherheitssysteme reagierten sofort, indem sie die Bremsen aktivierten. Doch diese Maßnahmen blieben ohne Erfolg: Der Zug beschleunigte weiter unkontrolliert und verließ die Schienen mit einer Geschwindigkeit von etwa 60 km/h, bevor er in einem Gebäude weniger als 50 Sekunden später aufprallte.
Die Ermittler haben festgestellt, dass die anderen Mechanismen funktionsfähig waren. Tatsächlich war ein Routine-Inspektionstag bereits am Morgen des Unglücks stattgefunden, doch der Defekt, der zur Abkoppelung der Kabelschiene geführt hatte, konnte ohne Entfernung der Ausrüstung nicht erkannt werden.
Die “Gloria”, die seit 140 Jahren in Betrieb ist und als nationales Denkmal gilt, ist eine der bekanntesten Touristenattraktionen in der portugiesischen Hauptstadt. Der Zug verbindet den Restauradores-Platz mit dem bekannten Viertel Bairro Alto und fährt normalerweise in drei Minuten. Der “Gloria”-System besteht aus zwei parallelen Zügen, die sich von einer Stahlkabelschiene ziehen: Wenn ein Zug abfährt, zieht er den anderen nach.
Die meisten Opfer waren ausländische Touristen. Die portugiesischen Behörden haben angekündigt, dass die Ermittlungen fortgesetzt werden.