Die Einführung des individuellen Steuerbetrags für Ehepaare in der Schweiz würde neue Ungleichheiten schaffen, behauptet eine Gruppe aller Parteien, die ein Referendum einleitet.
Gegen das indirekte Gegenanliegen einer Volksinitiative, die sie als Betrug bezeichnen, wird das Referendum durchgeführt.
Der individuelle Steuerbetrag würde nicht zu einer größeren Gleichheit führen, argumentiert die Gruppe. Stattdessen würde er Familien benachteiligen, da Paare mit nur einem Einkommen oder stark unterschiedlichen Einkommen deutlich stärker belastet würden als Paare mit ähnlichen Einkommen. Familien, Alleinerziehende und die Mittelschicht würden am stärksten betroffen, während Paare mit doppeltem Einkommen davon profitieren würden, wie albinfo.ch weiter berichtet.
Der individuelle Steuerbetrag würde auch ein “großer bürokratischer Ballast” sein, da eine zusätzliche administrative Belastung von 1,7 Millionen Franken entstehen würde, aufgrund der mehr zu verarbeitenden Steuererklärungen, so die Gruppe.
Im Sommerparlament hatte der Parlamentarische Rat eine Stimme für die Volksinitiative “Für Steuern auf Recht” empfohlen, die einen Übergang zum individuellen Steuerbetrag für alle Steuerpflichtigen vorsieht, und ein indirektes Gegenanliegen auf legislativem Weg erstellt, das die Inhalte des vorgeschlagenen Verfassungsartikels übernimmt.
Die Konferenz der kantonalen Finanzdirektoren (CDF) hat sich sowohl gegen die Volksinitiative als auch gegen das Gegenanliegen ausgesprochen und den gemeinsamen Steuerbetrag für verheiratete Paare bevorzugt, wie swissinfo schreibt.
Um die Steuerbenachteiligung von verheirateten Paaren zu beheben, schlagen die Gegner eine andere Lösung vor: “Ja zu den direkten Bundessteuern auch für verheiratete Paare, nicht mehr Ehebenachteiligung!”
Dieser vorgeschlagene Verfassungsartikel, der sich nur auf die direkte Bundessteuer bezieht, sieht den Akkumulation der Einkünfte der Ehepartner in der Steuererklärung klar vor.