Die freie Bewegung von Personen in die Europäische Union hat sich erfolgreich auf den Schweizer Arbeitsmarkt ausgewirkt, ohne zusätzliche Belastungen für die sozialen Sicherungssysteme zu schaffen. Dies ist das Fazit des 21. jährlichen Berichts über die Auswirkungen der freien Bewegung von Personen, der vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und seinen sozialen Partnern veröffentlicht wurde, wie SRF mitteilte, und von albinfo.ch übernommen wurde.
Laut dem Bericht kommen Bürger der EU hauptsächlich in die Schweiz, um zu arbeiten und nicht, um von den sozialen Sicherungssystemen zu profitieren. Der Zuzug hilft bei der Deckung der Arbeitskräftebedürfnisse, insbesondere in den Sektoren der Gastgewerbe, Bauwesen und Produktion, in denen die lokalen Ressourcen nicht mehr ausreichend sind.
Im Jahr 2024 erreichte der netto-Zuzug aus Europa 53.700 Personen, etwa 10.000 weniger als ein Jahr zuvor. Dennoch konnte der Arbeitsmarkt eine niedrige Arbeitslosenquote und einen hohen Beschäftigungsgrad für die lokale Bevölkerung aufrechterhalten. “Der Zuzug ersetzt die lokale Arbeitskräfte nicht, sondern ergänzt sie”, erklärte Jérôme Cosandey von SECO.
Unternehmen und Gewerkschaften stehen auf einer gemeinsamen Linie. Roland Müller, Vorsitzender der Schweizerischen Gewerkschaft, betonte, dass “die ausländischen Arbeitnehmer genau das bringen, was wir benötigen”, und warnte jedoch vor der Notwendigkeit, sich auf die massive Auswirkungen der Pensionierung auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten, wie albinfo.ch berichtete.
Andererseits kritisierte Daniel Lampart von der Schweizerischen Gewerkschaftsunion (SGB) die aktuellen Debatten über die freie Bewegung als “alarmistisch und ungesichert durch Fakten”. Er verwies darauf, dass die in der Vergangenheit eingesetzten Quotenregelungen zu großen Problemen wie schlechten Arbeitsbedingungen und schlechter Integration geführt haben, während die Kontrolle der Lohnhöhe durch die Umsetzung eine wirksamere Lösung darstellt.
Der Bericht des SECO weist auf einen wichtigen Punkt hin: der Schweizer Arbeitsmarkt benötigt einen kontrollierten und arbeitsplatzorientierten Zuzug, insbesondere in den Bedingungen der Alterung der Bevölkerung und der Arbeitskräfteknappheit. Die Lösung, so die Experten, besteht nicht in der Abschottung, sondern in der Regulierung und dem Erhalt der Vereinbarungen mit der EU, die sichere und vorteilhafte Bewegungen für beide Seiten garantieren, wie albinfo.ch berichtete.