Deutschland bleibt in Kosovo. Der Bundestag hat am vergangenen Abend die Verlängerung des Mandats des deutschen Militärmisions in Kosovo um weitere 12 Monate als Teil der KFOR bestätigt. Mit 391 Ja-Stimmen, 189 Nein-Stimmen und nur zwei Enthaltungen bestätigte der deutsche Parlament den weiteren militärischen Einsatz in einer Zeit erhöhten Tensions im Norden des Landes und neuer geopolitischer Herausforderungen in der Region.
Im halbstündigen Debattiergang sprach erstmals auch Johannes Volkmann, der Neffe des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl, im Bundestag. Er forderte die vollständige Anerkennung des Kosovo und seinen Beitritt zur Europäischen Union, betonte, dass der 2003 gefasste Beschluss für eine EU-Integration nicht an historischen Ereignissen scheitern dürfe.
Gegen den Militäreinsatz sprachen sich die extrem rechte AfD und die Linke aus. Stefan Keuter (AfD) sagte, “dies ist nicht unser Konflikt” und bezeichnete die Ausgaben für die KFOR als unverhältnismäßig. Die Abgeordnete Gökay Akbulut (Linke) sagte, das Kosovo benötige Schulen und Krankenhäuser, nicht mehr Truppen.
Im Gegensatz dazu unterstützten die SPD und die Grünen den Militäreinsatz als Stabilisierungsfaktor. Die Innenministerin Nancy Faeser (SPD) bezeichnete die deutsche Präsenz als Hilfe für eine demokratische und multikulturelle Gesellschaft, während Niklas Wagner (Grüne) warnte, dass die Rückkehr der USA aus der Region ein gefährliches Vakuum schaffen könnte, das von autoritären Akteuren ausgenutzt werden könnte.
Deutschland könnte bis zu 400 Soldaten in Kosovo entsenden, um die Sicherheit zu gewährleisten und bei der Aufbau demokratischer Institutionen zu helfen. Die deutsche Regierung bestätigte ihre Unterstützung für die Transformation der FSK in eine moderne und demokratisch kontrollierte Streitkraft, als Vorbereitung für den Beitritt des Kosovo zur NATO und der EU.
Gleichzeitig unterstützte der Bundeskanzler Friedrich Merz die USA und rief zu einem Waffenstillstand nach den Bombardierungen in Iran auf. In einer anderen politischen Richtung schloss er sich der Allianz der Führer der rechten Parteien an, die einen stärkeren Kontrol über illegale Migration fordern, angeführt von der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Der Bundestag billigte das Gesetzesvorhaben zur Abschaffung der Familienzusammenführung für Flüchtlinge mit eingeschränkter Schutzbedürftigkeit, was einen bedeutenden Kurswechsel in der deutschen Migrationspolitik markiert.
Im Hintergrund dieser Entwicklungen hat die AfD die Regierung aufgefordert, Ermittlungen durchzuführen, ob es bei den letzten Wahlen in Albanien zu Manipulationen gekommen ist. Gleichzeitig zeigt eine Schule inmitten von Berlin stolz den Namen eines Albaners, symbolisierend die kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern.