Der Apellationsgerichtshof für Kosovo hat den Fall von Pjetër Shala, der wegen Kriegsverbrechen zu 18 Jahren Haft verurteilt wurde, in seine Hände genommen. Die Organisation der UÇK-Veteranen hält nur geringe Hoffnungen, dass der Gerichtshof in Gunst des Angeklagten entscheiden wird. Die Anwälte sagen, dass eine Herabsetzung des Urteils möglich ist.
Es bleiben nur wenige Wochen, bis Pjetër Shala, der wegen Kriegsverbrechen von der ersten Instanz verurteilt wurde, auch den Entscheid des Apellationsgerichtshofs kennt. Der Gerichtshof hat den 15. Juli als Tag für die Verkündung des Urteils festgelegt.
Während der Verhandlungen im Apellationsgericht hat Pjetër Shala, der von der ersten Instanz zu 18 Jahren Haft verurteilt wurde, den Antrag gestellt, das Urteil aufzuheben oder den Fall in die erste Instanz zurückzuverweisen, da das Urteil mehrere Fehler aufweist. Die Anwälte in Kosovo sagen, dass es aufgrund der Praxis der Vergangenheit möglich ist, dass der Apellationsgerichtshof das Urteil herabsetzt.
“Basierend auf der Analogie, die im Fall von Salih Mustafa verwendet wurde, kann man erwarten, dass das Urteil herabgesetzt wird, wenn es keine Revision oder Freilassung gibt und wenn das Verfahren mit einer Herabsetzung des Urteils fortgesetzt wird”, sagte Taulant Hodaj, der von der Specialja akkreditierte Anwalt.
“Wenn wir uns die Rechtspraxis des Spezialgerichts ansehen, haben wir gesehen, dass das Gericht eine strenge Strafpolitik verfolgt, die in anderen Fällen auch eine Herabsetzung des Urteils zur Folge hatte”, betonte Ardian Bajraktari, Anwalt.
In der Organisation der UÇK-Veteranen hält man jedoch nicht an diesem Gerichtshof fest, da man glaubt, dass es nicht zu einer gerechten Entscheidung kommt.
“Wir haben unsere Bedenken, dass dieser Gerichtshof nicht in Gunst des Angeklagten entscheiden wird, sondern auch andere Kriegskameraden, da man den Glauben an diesen Gerichtshof verloren hat”, sagte Gazmend Syla, Vizepräsident der OVL-UÇK.
Pjetër Shala ist der zweite Angeklagte, der vom Spezialgericht für Kosovo wegen Kriegsverbrechen verurteilt wurde. Salih Mustafa war zuvor zu 26 Jahren Haft verurteilt worden, was später auf 15 Jahre herabgesetzt wurde.
