Der Basler Kantonsrat hat ein historisches Urteil gefällt, das die Beiträge für die Gesundheitsversicherung auf höchstens 10 Prozent der Einnahmen einer Familie beschränkt. Die Differenz soll durch den kantonalen Haushalt ausgeglichen werden. Das Urteil wurde mit einer minimalen Mehrheit von nur einer Stimme (46 zu 45) verabschiedet, wie die Website albinfo.ch berichtet.
Derzeit zahlen die Bürger von Basel-Stadt durchschnittlich 17 Prozent ihrer Einnahmen für die Gesundheitsversicherung. Diese Initiative ist eine Antwort des Kantons auf die nationale Initiative für eine Reduzierung der Beiträge, die im Referendum des Jahres 2024 abgelehnt wurde.
Die Sozialdemokratische Partei (SP) hat angekündigt, dass sie auch in anderen Kantonen Unterstützung für eine ähnliche Maßnahme anbieten wird. Ähnliche Initiativen werden in Ticino, Fribourg, Neuchâtel und Valais diskutiert. Vaud ist der einzige Kanton, in dem bereits ein solcher Grenzwert in Kraft ist.
Trotzdem stößt die Maßnahme auf starke Kritik wegen der hohen Kosten. Laut Schätzungen müsste Basel-Stadt jährlich etwa 170 Millionen Franken zusätzlich ausgeben, außer den 220 Millionen, die sie bereits für die Subventionierung der Beiträge aufwendet.
Dieses Urteil könnte der Auftakt für einen breiteren Diskurs in der Schweiz über die Art und Weise sein, wie die finanzielle Barriere der Gesundheitsversicherung behandelt wird.