Institut für Gerechtigkeit in Kosovo (IKD) hat am vergangenen Mittwoch eine Podiumsdiskussion zum Anlass des Erscheinens des Berichts “Rechtliche Herausforderungen für LGBTIQ+-Personen und Journalisten in Kosovo” organisiert. Dabei wurden die Ergebnisse vorgestellt, die sich aus den Problemen ergeben, mit denen diese beiden Gruppen in der Justizsystem konfrontiert sind.
Im Bericht wird betont, dass die Hauptherausforderungen für die LGBTIQ+-Gemeinschaft die fehlende rechtliche Anerkennung der Zivilpartnerschaft, Probleme mit dem Eigentum, Erbschaften und Pensionen sowie die Verfahren für die Änderung der Geschlechtszugehörigkeit und des Namens sind.
Eine der größten Herausforderungen bleibt die fehlende rechtliche Anerkennung der Ehe zwischen Personen gleichen Geschlechts.
Während der Podiumsdiskussion erklärte der Exekutivdirektor des IKD, Ehat Miftaraj, dass durch diesen Projekt erfolgreich Journalisten in ihren Fällen in Gericht vertreten konnten.
“Wir haben in vielen Fällen erfolgreiche Ergebnisse erzielt, bei denen wir in Gericht gewonnen haben, um die Rechte der Journalisten zu verbessern”, sagte Miftaraj.
Die Panelisten betonten die Notwendigkeit, die Politik der Strafverfolgung gegenüber marginalisierten Gruppen und Journalisten zu stärken. Der Richter Kreshnik Kaçiu erklärte, dass die Urheber von Straftaten gegen diese Gruppen gemäß dem Gesetz mit strengeren Maßnahmen bestraft werden müssen.
Der Generalstaatsanwalt Armend Hamiti betonte, dass neben den rechtlichen Herausforderungen auch die Bedeutung der öffentlichen Aufklärung über die Rechte der LGBTIQ+-Gemeinschaft und der Journalisten hervorgehoben werden muss.
Arbër Nuhiu von der Zentrum für die Entwicklung sozialer Gruppen, wertete die fehlende rechtliche Anerkennung der Ehe zwischen Personen gleichen Geschlechts als direkte Folge für die Rechte der Erbschaft, und fügte hinzu, dass die Anliegen dieser Gemeinschaft in der Regel an Organisationen außerhalb der Regierung und nicht an staatlichen Institutionen gerichtet werden.
Der Vorsitzende der Assoziation der Journalisten in Kosovo, Xhemajl Rexha, kritisierte die leichten Strafen für Angriffe auf Journalisten und forderte die Stärkung der Schutzmaßnahmen für diese Kategorie.
Der Forscher des IKD, Astrit Kolaj, präsentierte den Bericht und erklärte, dass zwei Urteile analysiert wurden, die mit den Fällen von Opfern aus der LGBTIQ+-Gemeinschaft in Verbindung stehen, die innerhalb angemessener zeitlicher Grenzen behandelt wurden. Er wies darauf hin, dass die Politik der Strafverfolgung gegenüber Angriffen auf Journalisten weiterhin schwach ist.
Zum Schluss fügte Kolaj hinzu, dass in der Abwesenheit eines klaren rechtlichen Rahmens die Medien auch mit Herausforderungen konfrontiert sind, was die Verantwortung für unzulässige Kommentare von Dritten in ihren sozialen Netzwerken betrifft.